Lebensmittel in Großbritannien dürften sich stark verteuern

Bei britischen Lebensmitteln droht auch als Folge des Brexits eine Preisexplosion. Nahrungsmittel dürften sich in diesem Sommer um bis zu 15 Prozent verteuern, wie die Forscher vom Institute of Grocery Distribution (IGD) heute mitteilten. Die Preise dürften noch bis ins Jahr 2023 auf hohem Niveau bleiben. „Nach unseren Untersuchungen ist es unwahrscheinlich, dass der Druck auf die Lebenshaltungskosten in nächster Zeit nachlässt“, sagte IGD-Chefökonom James Walton.

„Wir beobachten bereits jetzt, dass Haushalte Mahlzeiten ausfallen lassen – ein deutlicher Indikator für die Belastung bei Lebensmitteln.“ Als Ursache werden neben den Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine auch bereits bestehende Probleme in der Lieferkette und die noch immer spürbaren Auswirkungen des Brexits genannt.

Inflation im April bei neun Prozent

Das IGD sagt voraus, dass die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben für Lebensmittel für eine typische vierköpfige Familie im Jänner 2023 bei etwa 439 Pfund (511 Euro) liegen werden. Im vergangenen Jänner waren es nur 396 Pfund. Besonders Fleisch, Getreide- und Milchprodukte sowie Obst und Gemüse dürften spürbar teurer werden.

Die offizielle britische Inflationsrate erreichte im April ein 40-Jahres-Hoch von neun Prozent. Erwartet wird, dass im weiteren Jahresverlauf die Marke von zehn Prozent übertroffen werden dürfte.