Niederlande: Russischer Spion wollte IStGH unterwandern

Die niederländischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen russischen Spion enttarnt, der als Praktikant den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) infiltrieren wollte. Der Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes (GRU) sei mit einer ausgeklügelten Tarngeschichte aus Brasilien eingereist, jedoch noch am Flughafen festgehalten und zurückgeschickt worden, teilte der niederländische Geheimdienst (AIVD) gestern mit.

In Brasilien werde er vor Gericht gestellt. „Dies war ein langfristiger GRU-Einsatz, der viel Zeit, Energie und Geld gekostet hat“, sagte Geheimdienstchef Erik Akkerboom der Nachrichtenagentur Reuters. Stellungnahmen der russischen und brasilianischen Behörden lagen nicht vor.

Der IStGH hat das Mandat, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu untersuchen. Der Gerichtshof leitete nach der russischen Invasion in der Ukraine entsprechende Ermittlungen ein. Die russische Regierung hat in der Vergangenheit Spionagevorwürfe zurückgewiesen.