Getreidekrise: Italien warnt vor Migrationsströmen

Italien warnt vor einer Zunahme der Migrationsströme aus Afrika wegen der vom Ukraine-Krieg ausgelösten Getreidekrise. „Wir beobachten bereits einen Anstieg der Migrationszahlen, auch wegen der Nahrungsmittelkrise. Es besteht Angst vor weiterer Armut, zusätzlich zu der, die ohnehin schon in den Ländern herrscht, in denen es bereits Rationierungen von Brot gibt“, sagte die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese am Rande eines Besuchs in Washington.

„Ich hoffe, dass der Besuch unseres Premierministers Mario Draghi und der beiden anderen europäischen Staats- und Regierungschefs in Kiew dazu beigetragen hat, dass wir so schnell wie möglich die Korridore im Schwarzen Meer öffnen können, um Länder, die zu fast 90 Prozent von ukrainischem und russischem Weizen abhängig sind, mit Weizen zu versorgen“, sagte Lamorgese.

Über 22.000 Migranten und Migrantinnen sind nach Seefahrten über das Mittelmeer seit Anfang 2022 in Italien eingetroffen. Italien befürchtet einen weiteren Zuwachs der Migrationsströme im Sommer. Schlepper nutzen das schöne Wetter, um mehr Migranten nach Süditalien zu schleusen. Derzeit warten 500 Menschen an Bord des deutschen Rettungsschiffes „Sea-Watch 4“ auf die Zuweisung eines Landehafens. Sie waren bei Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden.