Polen: Regierungschef bestreitet Pläne für Scheidungsverbot

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat bestritten, dass seine Regierung ein Scheidungsverbot plane. Das sei eine „krasse Lüge“ des Oppositionspolitikers Donald Tusk, sagte der Politiker der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nach Angaben der Agentur PAP gestern. Tusk hatte kurz zuvor vor liberalkonservativen Nachwuchspolitikern vor einer „Allianz von Altar und Thron“ gewarnt.

Der Ex-Premier sprach die Befürchtung aus, die Regierung könne nach dem fast vollständigen Abtreibungsverbot auch ein Verhütungs- und Scheidungsverbot planen. Tusk bezog sich dabei auch auf jüngste Äußerungen des katholischen Geistlichen Krzysztof Bielawny im Sender Radio Maryja.

Dieser hatte gesagt, Spaniens Diktator Francisco Franco habe nach seiner Machtübernahme unter anderem Empfängnisverhütung, Abtreibungen, Zivilehen und Scheidungen verboten. Daraufhin sei die Geburtenzahl gestiegen. Franco herrschte in Spanien mit harter Hand nach dem Sieg der rechten Putschisten im Bürgerkrieg 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1975.