IS bekennt sich zu Attentat auf Sikh-Tempel in Kabul

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zum tödlichen Angriff auf einen Sikh-Tempel in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekannt. Auf dem IS-Propagandakanal Amaq erklärte die Miliz, der gestern durchgeführte Angriff sei ein Racheakt an Hindus und Sikhs für Beleidigungen des Propheten Mohammed. Bei dem Angriff wurden zwei Menschen getötet.

Sikh-Tempel nach Explosion
Reuters/Ali Khara

Die Dschihadisten beziehen sich damit vermutlich auf eine Äußerung von Nupur Sharma, Sprecherin der hindu-nationalistischen Partei BJP von Indiens Premierminister Narendra Modi, auf die seit Tagen wütende Proteste folgen. In einer Fernsehdebatte hatte sich Sharma über die Beziehung zwischen dem Propheten Mohammed und seiner jüngsten Frau geäußert.

Ihre Bemerkungen waren von vielen Muslimen in Indien und in dessen Nachbarländern als Beleidigung aufgefasst worden. Fast 20 Länder zitierten nach den Äußerungen die diplomatischen Vertreter Indiens in ihre Außenministerien.

Bei dem Angriff auf den Sikh-Tempel in Kabul wurden ein Besucher und ein anwesender Taliban-Kämpfer getötet, sieben weitere Tempelbesucher verletzt.