Prognose: Konservative holen absolute Mehrheit in Andalusien

Die konservative Volkspartei Partido Popular (PP) hat bei der Regionalwahl im südspanischen Andalusien Prognosen zufolge die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament in Sevilla erobert. Mit ihrem Spitzenkandidaten, dem bisherigen Regionalregierungschef Juanma Moreno, kam die PP gestern auf 58 bis 61 Sitze, wie der TV-Sender RTVE berichtete.

Die absolute Mehrheit liegt bei 55 Abgeordneten. Der Wahlsieg bedeutet auch starken Rückenwind für den erst im April gewählten PP-Vorsitzenden Alberto Nunez Feijoo. Wie Moreno ist auch er ein eher gemäßigter Konservativer. Belastbare offizielle Ergebnisse auf Grundlage ausgezählter Stimmen lagen noch nicht vor.

Niederlage für Sozialisten

Die sozialistische PSOE des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchez, die die bevölkerungsstärkste Gemeinschaft bis 2018 jahrzehntelang regiert hatte, erlitt der Prognose zufolge eine bittere Niederlage und käme nur noch auf 26 bis 30 Sitze.

Sie hatte vor allem davor gewarnt, dass die PP eine Koalition mit der rechtspopulistischen Vox eingehen würde. Auf diese ist Moreno jedoch offenbar nicht mehr angewiesen. Vox hatte auf eine Regierungsbeteiligung gehofft, schnitt aber mit 13 bis 15 Sitzen schlechter ab, als nach den Umfragen erwartet worden war.

Sollte sich dieses Ergebnis mit der Auszählung der Stimmen bestätigen, könnte Moreno Andalusien auch die kommenden vier Jahre regieren. Sein bisheriger Koalitionspartner, die liberalen Ciudadanos, die bisher 21 Sitze hielten, könnte an der Dreiprozenthürde gescheitert sein. Das linke Wahlbündnis Pro Andalucia kam auf vier, fünf Sitze, das ebenfalls linke Bündnis Adelante Andalucia auf drei.