Nach Kolumbien-Wahl: ELN-Rebellen bieten Friedensgespräche an

Nach dem Sieg des Linkspolitikers Gustavo Petro bei der Präsidentenwahl in Kolumbien hat die Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen angeboten. „Die ELN hält ihr System des politischen und militärischen Kampfes aufrecht, aber auch ihre Bereitschaft, mit dem Friedensprozess fortzufahren“, teilte die Rebellengruppe gestern mit.

Nach dem Friedensvertrag mit der größeren Guerillaorganisation FARC 2016 nahm die Regierung auch mit der ELN Friedensgespräche auf. Die Verhandlungen wurden allerdings abgebrochen, nachdem die ELN 2019 einen Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in der Hauptstadt Bogota mit 22 Toten verübt hatte.

Erster linker Präsident

Die marxistisch-leninistische ELN hat rund 5.000 Kämpfer. Die Organisation orientierte sich zunächst stark am kubanischen Sozialismusmodell, später schlossen sich viele von der Befreiungstheologie geprägte Geistliche der Gruppe an. Sie verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

Mit Petro wird zum ersten Mal ein linksgerichteter Politiker Präsident von Kolumbien. Nach der Stichwahl gestern liegt Petro laut der nationalen Wahlbehörde nach Auszählung fast aller Stimmen uneinholbar voran. Der Senator erhielt 50,47 Prozent der Stimmen. Sein Gegner, der rechtsgerichtete Millionär Rodolfo Hernandez, kam auf 47,27 Prozent.

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