Yellen: Verhandeln über Preisobergrenze für Öl

Die USA und verbündete Staaten verhandeln nach Angaben von US-Finanzministerin Janet Yellen über eine staatlich verordnete Preisobergrenze für Erdöl, um die durch den Ukraine-Krieg angeheizte Inflation einzudämmen und Russlands Einnahmen aus Ölexporten zu senken.

Die Partner verhandelten darüber, wie sie „negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verhindern“ könnten, sagte Yellen gestern (Ortszeit) bei einem Besuch in Kanada.

Die US-Finanzministerin nannte bei ihrem Besuch in Kanada „Preisobergrenzen“ oder eine „Preisausnahme“ als mögliche Optionen. Beide hätten ihr zufolge mehrere Auswirkungen: Sie würden westliche Sanktionen auf russische Energieträger „verstärken“, den Preis für russisches Öl nach unten drücken und somit die Einnahmen für die russische Regierung senken – während sie es gleichzeitig ermöglichten, dass mehr Öl auf den internationalen Markt gelange.

Thema auf G-7-Gipfel nächste Woche

Eine Preisobergrenze würde laut Yellen zudem „Nebeneffekte auf einkommensschwache Länder und Entwicklungsländer“ verhindern, die derzeit mit den hohen Preisen für Nahrungsmittel und Energie zu kämpfen hätten.

Praktisch umgesetzt werden könnte das laut Yellen durch einen Mechanismus, der die Versicherung und Finanzierung der Lieferung von mit russischem Öl beladenen Tankern über einer gewissen Menge einschränkt oder verbietet.

Mit dem bevorstehenden europäischen Ölembargo ist Russland beim Export überwiegend auf Schiffe angewiesen. Russland hat selbst nur wenige dafür geeignete Tanker und ist auf großteils westliche Schiffe und westliche Versicherer angewiesen.

Auf die Frage, ob US-Präsident Joe Biden beabsichtige, auf dem G-7-Gipfel in Deutschland kommende Woche einen Konsens über eine Ölpreisobergrenze anzustreben, sagte Yellen: „Wir arbeiten sehr aktiv mit unseren Partnern daran.“