Tausende Ureinwohner Ecuadors protestieren erneut

Tausende Ureinwohnerinnern und Ureinwohner und auch Angehörige anderer Gruppen haben gestern (Ortszeit) in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito erneut gegen hohe Spritpreise protestiert. Es war der achte Tag in Folge mit Demonstrationen in Quito.

Präsident Guillermo Lasso weitete zugleich den Ausnahmezustand von bisher drei auf sechs Provinzen aus. In Quito wurde eine Ausgangssperre verhängt. Der Ausnahmezustand erlaubt es dem Präsidenten, die Armee einzusetzen und bestimmte Bürgerrechte auszusetzen.

Hunderte Menschen während eines Protests in Quito
APA/AFP/Cristina Vega Rhor

Basis des Protests weitet sich aus

Gestern bewegten sich die meisten Demonstranten zu Fuß, auf Motorrädern und Lkws vom südlichen Viertel Cutuglagua aus ins Stadtzentrum, etwa hundert von ihnen kamen aus dem Norden. In den vergangenen Tagen hatten Indigene auch mit Straßenblockaden gegen die hohen Spritpreise in Ecuador protestiert. Am Rande der Proteste kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, Dutzende Menschen wurden verletzt.

Das erdölproduzierende südamerikanische Land leidet unter starker Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut, die Probleme wurden durch die Pandemie noch verschärft. Dem Protest der Indigenen schlossen sich inzwischen Studierende, Arbeiterinnen und Arbeiter und Mitglieder anderer Gruppen an, die unter der Wirtschaftskrise besonders leiden.