Deutschland veröffentlicht Liste von Waffenlieferungen

Das deutsche Kanzleramt hat nun erstmals eine exakte Aufstellung der geplanten und bereits vollzogenen Waffenlieferungen an die Ukraine veröffentlicht.

Die im Internet einsehbare Liste solle künftig ständig aktualisiert werden, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit heute mit. Die Bundesregierung setze sich weiter dafür ein, „dass die Ukraine dringend benötigte Waffen bald erhält und schnell einsetzen kann“.

Bisher war die Liste nur für Abgeordnete in der Geheimschutzstelle des Bundestags einsehbar. Sie umfasst Lieferungen, die „in Vorbereitung/Durchführung“ seien, und beinhaltet eine Reihe schwerer Waffensysteme – etwa 30 Flakpanzer des Typs Gepard, sieben Panzerhaubitzen 2000, drei Mehrfachraketenwerfer MARS II (M270) mit Munition, ein Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM, das Artillerieortungsradar Corbra und zehn Antidrohnenkanonen.

Hinzu kommen 4,8 Millionen Schuss Handmunition, 53.000 Schuss Flakpanzermunition und 10.000 Schuss Artilleriemunition, die noch geliefert werden sollen. Des Weiteren sind in den geplanten Lieferungen 54 gepanzerte Truppentransporter inklusive Bewaffnung, 80 Toyota-Pick-up-Fahrzeuge, 22 Lkws und 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial enthalten.

Deutschland will Unterstützung fortsetzen

Mit der Veröffentlichung der militärischen Unterstützungsleistungen habe sich die Bundesregierung entschieden, sich „an die Praxis unserer engsten Verbündeten, etwa der USA, anzupassen“, so Hebestreit. „Seine Unterstützung wird Deutschland fortsetzen, solange die Ukraine diese Unterstützung benötigt“, sagte der Sprecher.

Weitere militärische Unterstützungsleistungen sollen hinzukommen. „So führt die Bundesregierung Gespräche mit mittel- und osteuropäischen Partnerstaaten, die noch über Waffen und Gerät des ehemaligen Warschauer Paktes verfügen“, so Hebestreit. „Dieses liefern sie an die Ukraine und erhalten dafür von Deutschland im Ringtausch Waffensysteme aus deutschen Industriebeständen als Ersatz.“