Experte Elling: Nächste Welle kommt jetzt

Was die Coronavirus-Zahlen andeuten, hat der Genetiker Ulrich Elling auf Twitter und im Gespräch mit der APA heute untermauert: „Es wird eine Welle, es wird auch wieder hoch“, sagte er. Aber: „Wir können noch etwas machen.“

Der Experte vom Institut für molekulare Biotechnologie der Akademie der Wissenschaften sprach dabei besonders den Schutz älterer und besonders vulnerabler Menschen an. Eine weitere Boosterimpfung würde etwa den Schutz vor Spitalsaufenhalten erhöhen.

Elling: Jahreszeit nur ein Faktor

„Sowohl die Gesellschaft als auch die Politik hängt dem Irrglauben an, dass es sich bei der Corona-Pandemie um eine saisonal auftretende Krankheit handelt“, sagte Elling. Die Jahreszeit sei aber nur ein Faktor, den die Variante Omikron BA.5 zum Beispiel mehr als wettmachen dürfte.

Der Genetiker nannte es eine geradezu absurde Strategie, sich mit einer potenziell tödlichen Krankheit zu infizieren und so einen Immunschutz gegen diese potenziell tödliche Krankheit aufzubauen. Elling wies in diesem Zusammenhang auf Daten einer noch nicht öffentlichen ausgedehnten Studie unter US-Veteranen hin.

Diese Daten deuten nämlich darauf hin, dass das Risiko eines Spitalsaufenthalts bei Mehrfachinfizierten bei der Zweitinfektion mit Coronavirus höher ist als bei der Erstinfektion.

Zahl der Infektionen möglichst gering halten

Elling sagte: „Es herauszufordern bringt nichts.“ Im Gegenteil, Ziel müsse es sein, die Zahl der Infektionen bei jeder Welle möglichst gering zu halten – „und Vulnerable bitte gar nicht“. Was die Politik hingegen macht, sei, darauf zu hoffen, dass eine Durchseuchung im Sommer die Welle im Herbst kleiner macht.

„Das geht aber nur auf, wenn die Virusvariante im Herbst der im Sommer sehr ähnlich wäre“, gab Elling zu bedenken. Und dass das so ist, sei nicht gesagt. Eine Möglichkeit sei, über 65-Jährige jetzt zu boostern.