Bessere Ernte bei Getreide erwartet

Trotz Wintertrockenheit und ausbleibenden Niederschlägen zu Beginn des Jahres dürfte die Getreideernte heuer höher ausfallen als im Vorjahr. Die Landwirtschaftskammer (LK) erwartet eine Menge von rund 2,97 Mio. Tonnen (exklusive Mais), das entspricht einem Zuwachs von sechs Prozent im Vergleich zu 2021 und einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Fünfjahresschnitt. Als Hauptgrund für den guten Ausblick nannte LK-Präsident Josef Moosbrugger die besseren Witterungsbedingungen ab Mai.

„Wir haben ein sehr herausforderndes Frühjahr hinter uns. Nach extremer Trockenheit haben sich die Niederschläge aber recht gut verteilt“, sagte Moosbrugger heute bei einer Pressekonferenz in Niederösterreich. Während der Dürremonate habe sich das Getreide als erstaunlich robust erwiesen, auch dank der kühlen Monate März und April.

Abgerechnet werde aber erst dann, wenn die Ernte „unter der Scheune oder unter dem Dach ist“, räumte er ein. Die gute Nachricht sei, dass „die Versorgung der Bevölkerung in wichtigen Lebensmittelbereichen, vor allem bei Getreide, gesichert ist“.

Gestiegene Kosten für Betriebsmittel

Dennoch sei derzeit „nicht alles eitel Wonne“. Zu kämpfen hätten die Bäuerinnen und Bauern vor allem mit gestiegenen Betriebsmittelkosten durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Zuletzt waren die Preise für Dünger, Treibstoffe und Energie in die Höhe geschnellt. Alleine die Kosten für Dünger lägen derzeit drei- bis fünfmal so hoch wie noch vor der Krise, betonte Moosbrugger.

Und: „Wir spüren, dass auch die Wetterextreme zunehmen.“ Dass der Ernteausblick angesichts dieser Herausforderungen gut ausfalle, liege neben den jüngst verstärkten Niederschlägen insbesondere an klugen Anbau- und Kulturpflegemaßnahmen der heimischen Landwirte.