Brasiliens „Pablo Escobar“ in Ungarn festgenommen

Ein als „Pablo Escobar von Brasilien“ bekannter mutmaßlicher Drogenhändler ist nach mehr als einem Jahr auf der Flucht gestern in Ungarn festgenommen worden. Wie die brasilianische Bundespolizei erklärte, wurde Sergio Roberto de Carvalho in Zusammenarbeit mit Interpol und der ungarischen Polizei festgenommen. In ihrer Erklärung beschrieb die Behörde ihn als „einen der größten internationalen Drogenhändler der Gegenwart“.

Brasilianische Medien haben Carvalho in Anlehnung an den berühmten kolumbianischen Drogenboss den Spitznamen „Pablo Escobar“ von Brasilien gegeben. Ihren Berichten zufolge ist er ein ehemaliger Polizist, der lange unter falscher Identität in Europa lebte.

Polizei: Tonnenweise Kokain geschmuggelt

Der Sender TV Globo berichtete im vergangenen Jahr, dass Carvalho in Spanien zeitweise wegen angeblichen Drogenhandels festgenommen worden sei. 2020 wurde er demnach auf Kaution freigelassen, gab vor, an Covid-19 gestorben zu sein – und verschwand komplett von der Bildfläche.

Nach Polizeiangaben wurden bei der kriminellen Organisation, die Carvalho angeführt haben soll, mehr als 500 Millionen Reales (93 Mio. Euro) beschlagnahmt. Die Organisation soll tonnenweise Kokain über Brasilien nach Europa geschmuggelt haben.