Toter bei Indigenen-Demos in Ecuador

Bei Protesten indigener Gruppen gegen soziale Missstände in Ecuador mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist mindestens ein Protestierender ums Leben gekommen. Der 42-Jährige vom Volk der Kichwa sei in der Stadt Puyo von einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen worden und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, teilte der Indigenen-Verband CONAIE heute mit. Die Polizei hingegen erklärte, der Mann sei ums Leben gekommen, nachdem er mit einem Sprengsatz hantiert habe.

Zusammenstöße mit der Polizei

In der Nacht zuvor hatten sich Protestierende und die Polizei in Puyo heftige Auseinandersetzungen geliefert. Indigene schleuderten Steine auf die Beamten, die Polizei feuerte Tränengas und Gummigeschoße in die Menge. Nach Angaben des Innenministeriums wurden sechs Polizisten verletzt und drei von Demonstranten festgehalten. 18 Beamte galten als vermisst. Zudem steckten die Demonstranten ein Polizeiauto in Brand. Viele Demonstranten litten wegen des Tränengases unter Atemnot, wie die Zeitung „El Universo“ berichtete.

Erneut gewaltsame Proteste in Ecuador

In der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ist es während Demonstrationen gegen zu hohe Spritpreise erneut zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

Seit über einer Woche protestieren indigene Gruppen in dem südamerikanischen Land und blockieren zahlreiche Straßen. Unter anderem verlangen sie, die Treibstoffpreise einzufrieren, den Schuldendienst für über vier Millionen Familien zu stunden, faire Preise für landwirtschaftliche Produkte festzulegen und das Selbstbestimmungsrecht der indigenen Völker zu achten.