Erdbeben in Afghanistan: Weitere Opfer befürchtet

Nach dem verheerenden Erdbeben in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion dauern die Rettungsarbeiten an. Mindestens 1.000 Tote und 1.500 Verletzte beklagten die Behörden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Bakhtar gestern meldete. In den Unglücksgebieten gruben Helfer unterdessen Massengräber aus.

„Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer noch steigen wird, da die Such- und Rettungsmaßnahmen noch andauern“, teilte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) mit. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sprach den Opfern sein Beileid aus. Mehrere Hilfsorganisationen sicherten dem Land unterdessen Unterstützung zu.

Schwierige Rettungsarbeiten

Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig. „Wir können das Gebiet nicht erreichen“, sagte ein Militärsprecher gegenüber Reuters. Die Straßenverbindungen seien schlecht. Auch Informationen zur Lage zu bekommen sei schwierig. Die Telefonnetze seien zu schwach.

„Hilfe von außen willkommen“

„Das Erdbeben in Afghanistan erschüttert ein Land, in dem rund 20 Millionen Menschen nicht mehr wissen, wie sie sich ernähren sollen“, sagte der Welthungerhilfe-Landesdirektor in Kabul, Thomas ten Boer.

„Die lokalen Behörden haben bereits signalisiert, dass Hilfe von außen willkommen sei. Das zeigt, dass aus eigener Kraft die Katastrophe, deren Ausmaß noch nicht genau bekannt ist, kaum zu bewältigen ist“, so ten Boer.

Die Taliban-Führung sprach den Opfern ihr Mitgefühl und Beileid aus. Nach Angaben von OCHA wurden bis zu 1.800 Häuser in den betroffenen Provinzen zerstört. Afghanische Medien berichteten, ein Dorf sei komplett zerstört worden. Nach Angaben des Militärsprechers wurden über 3.000 Gebäude zerstört.