ORF-Stiftungsrat genehmigt Redaktionsstatut

Der ORF-Stiftungsrat hat heute erstmals unter dem neuen Vorsitzenden Lothar Lockl getagt. Dabei wurde der positiv ausgefallene Jahresabschluss des öffentlich-rechtlichen Medienunternehmens für 2021 wie auch ein adaptiertes Redaktionsstatut genehmigt.

Die 35 Stiftungsrätinnen und -räte stimmten bei einer Gegenstimme von Niki Haas für die von Generaldirektor Roland Weißmann in Abstimmung mit dem Redakteursrat vorgenommenen Adaptierungen des Redakteursstatuts. Die Statutenänderungen sehen so manches neues Recht für die Redakteurinnen und Redakteure vor – etwa einer Führungskraft nach drei Beschwerden das Misstrauen auszusprechen oder erweiterte Informations- und Anhörungsrechte bei Bestellungen.

Weißmann wie auch Lockl sahen in dem neuen Redaktionsstatut einen „Meilenstein“. Es weise viele Rechte für die Redakteurinnen und Redakteure auf und sei eine „wesentliche Stärkung der Unabhängigkeit“, so der ORF-Chef, der sich bei Dieter Bornemann, dem Vorsitzenden des ORF-Redakteursrats, für die „harten Verhandlungen“ bedankte. Bornemann zeigte sich über das neue Statut erfreut: „Es sorgt dafür, dass Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit in einer ORF-internen ‚Verfassung‘ festgeschrieben sind.“

Testbetrieb von Sound-Modul

Präsentiert wurde den Rätinnen und Räten auch das Sound-Modul des ORF-Player-Projekts. Es soll im September an den Start gehen. Zuvor wird es noch intern von ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern getestet und letzte Optimierungen daran vorgenommen. Das Modul bündelt sämtliche ORF-Audioangebote in einer App. Neben den zwölf live abrufbaren Radiosendern des ORF werden auch ausgewählte Inhalte aus Radio und TV als Podcasts zur Verfügung gestellt. Die Gliederung erfolgt nicht nur nach Radiosendern, sondern vor allem auch nach Themen, die senderübergreifend aufbereitet werden.

Positives Jahresergebnis 2021

Der ORF schloss das Vorjahr mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) in der Höhe von 9,6 Millionen Euro positiv ab. Das EBT der Muttergesellschaft betrug 6,7 Millionen Euro. Der ORF-Umsatzerlös für 2021 beträgt rund 1,05 Milliarden Euro. Die Erlöse aus den Programmentgelten blieben mit 645 Millionen Euro stabil. Jene aus der Werbung stiegen von rund 200 Millionen Euro 2020 auf rund 228 Millionen Euro 2021 an. Auch die sonstigen Umsatzerlöse legten leicht auf rund 179 Millionen Euro zu (2020: 172 Mio. Euro). Was das laufende Geschäftsjahr betrifft, wird derzeit ein Minus von zwölf Millionen Euro prognostiziert. Man arbeite, so Weißmann, „natürlich weiterhin an einer schwarzen Null“.