Statistik Austria: Handelsdefizit vervielfacht

Österreichs Außenhandel hat sich 2021 nach dem ersten Coronavirus-Krisenjahr 2020 kräftig erholt: Die Exporte legten im abgelaufenen Jahr um 16,1 Prozent zu und lagen um 7,9 Prozent über dem Wert des Vorkrisenjahres 2019.

Allerdings stiegen die Importe mit 23,6 Prozent noch stärker. Das Defizit der Handelsbilanz vervielfachte sich deshalb von 1,85 Mrd. auf 12,86 Mrd. Euro.

Einfuhren im Wert von 178,45 Mrd. Euro standen im Vorjahr Ausfuhren im Volumen von 165,59 Mrd. Euro gegenüber. Rund 70 Prozent des österreichischen Außenhandels wurden mit den EU-Mitgliedsstaaten abgewickelt.

Aus den EU-Ländern importierte Österreich im Jahr 2021 Waren im Wert von 118,94 Mrd. Euro (plus 20,4 Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren stieg um 17,0 Prozent auf 112,77 Mrd. Euro.

Wichtigste Exportpartner waren Deutschland mit einem Anteil von 30,2 Prozent an allen Ausfuhren, Italien mit 6,8 Prozent und die USA mit 6,7 Prozent. Russland rangierte in den vergangenen fünf Jahren immer unter den 20 wichtigsten Handelspartnern Österreichs.

Mit einem Importanteil von 2,6 Prozent (4,67 Mrd. Euro) nahm Russland 2021 das erste Mal seit 2013 wieder Platz zehn ein. Der Exportanteil Russlands war nicht einmal halb so hoch und lag mit zwei Mrd. Euro bei 1,2 Prozent.

Importe aus Russland: Plus 115 Prozent

Im Vergleich zu 2020 erhöhten sich die Importe aus Russland wertmäßig um 115,1 Prozent, die Exportwerte gingen hingegen um 5,7 Prozent zurück. Österreich bezog aus Russland vor allem Energie und Brennstoffe (86,6 Prozent) und lieferte dorthin vor allem Maschinen und Fahrzeuge sowie Chemieprodukte.

Der Außenhandel mit der Ukraine ist für Österreich deutlich weniger bedeutend – importiert wurden aus der Ukraine Waren um 1,05 Mrd. Euro (0,6 Prozent), die Exporte machten 0,4 Prozent (0,62 Mrd. Euro) aus. Allerdings bezog Österreich im Vorjahr 41,2 Prozent seiner Eisenerzimporte aus der Ukraine.