Großangelegter Schmuggel mit Aalen aufgeflogen

Europäische Ermittler haben in einer gemeinsamen Aktion organisierten Schmugglerbanden von Glasaalen einen Schlag versetzt. 49 Personen seien insgesamt festgenommen worden, teilte Europol heute in Den Haag mit. Nach der Aufhebung der Coronavirus-Reiseregeln habe der Schmuggel der vom Aussterben bedrohten Fische stark zugenommen.

Ermittler hatten Europol zufolge von November bis Juni gezielt Flugreisende in 24 Ländern kontrolliert. Mehr als 1.200 Kilogramm der jungen europäischen Aale im Wert von etwa 1,9 Millionen Euro seien beschlagnahmt worden. Die sehr jungen Aale werden Glasaale genannt, weil sie fast durchsichtig sind. Der europäische Aal steht unter besonderem Schutz, da die Bestände um 90 Prozent reduziert wurden.

Der Handel von Glasaalen ist nach Angaben von Europol eines der lukrativsten illegalen Geschäfte mit geschützten Arten. Europol schätzt die Profite auf bis zu drei Milliarden Euro im Jahr weltweit. Gezielte Aktionen gegen den Schmuggel könnten dazu beitragen, das Aussterben der Aale zu verhindern.

Hinter dem Schmuggel stünden organisierte Banden, die die Jungfische im Handgepäck von Europa nach Asien transportierten. Sie hätten Methoden entwickelt, die Aale 48 Stunden lang am Leben zu erhalten. In Asien würden die Glasaale dann in Fischfarmen ausgesetzt und später weltweit verkauft.