Burkina Faso: Militär ruft Bevölkerung zum Rückzug auf

Das Militär im westafrikanischen Sahel-Staat Burkina Faso hat vor einer geplanten Offensive gegen islamistische Rebellen die Bevölkerung aufgefordert, die Region zu verlassen. Die Übergangsregierung will im Norden und Osten des Landes zwei militärische Sperrzonen einrichten, um islamistische Milizen besser bekämpfen zu können.

Die in diesen Gebieten lebenden Menschen hätten zwei Wochen Zeit, ihre Dörfer und Städte zu räumen, sagte ein Armeesprecher gestern in Ouagadougou. Betroffen sind acht der insgesamt 13 Regionen von Burkina Faso. Der Armeesprecher kündigte außerdem an, dass die Zahl der Reservisten um eine größere Zahl von Freiwilligen erhöht werden solle.

Der Sahel-Staat mit rund 21 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen befindet sich seit 2019 in einer schweren humanitären und politischen Krise. Bewaffnete Gruppen, die zum Teil der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder der Terrororganisation al-Kaida angehören, sind dort und in den Nachbarstaaten Mali und Niger aktiv. Auch langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Land zu schaffen. Seit einem Putsch im Jänner regiert in Burkina Faso das Militär.