Der Agrarkonzern Agrana rüstet Brenner um, damit neben Gas auch Heizöl genutzt werden kann. „Das tut uns in der Seele weh“, sagte Firmenchef Markus Mühleisen der „Kleinen Zeitung“, sei aber im Sinne der Versorgungssicherheit nötig, um sich auf einen Lieferausfall bei Gas vorzubereiten. Derzeit sei der Gasbedarf bei der Zucker- und Stärkeproduktion besonders hoch. Das werde im Herbst bei der Zuckerrübenkampagne und der Kartoffelernte durchschlagen.
Am Standort in Russland, wo Fruchtzubereitungen hergestellt werden, will Mühleisen derzeit trotz Krieges festhalten. „Wir ringen täglich mit der Frage, wie man sich hier richtig verhalten soll“, so Mühleisen. Aber auch wenn Agrana den Angriff auf die Ukraine „aufs Schärfste“ verurteile und die Sanktionen gegen Russland unterstütze, „haben wir eine Verpflichtung gegenüber den normalen Menschen, der russischen Bevölkerung. Wir sind Teil der Lebensmittelkette, wir produzieren Grundnahrungsmittel.“
Die Produktion in der Ukraine mit 600 Mitarbeitern sei sehr schwierig. Die Agrana hat im Land drei Standorte, zwei Werke für Fruchtsaft und Fruchtzubereitung sowie eine Landwirtschaft. Die Produktion laufe aber im Dreischichtbetrieb weiter.