USA verdreifachten LNG-Exporte nach Europa

Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die USA ihre Exporte von Flüssiggas (LNG) nach Europa fast verdreifacht. Seit März seien die weltweiten LNG-Exporte nach Europa im Vergleich zu 2021 um 75 Prozent gestiegen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die heute beim G-7-Gipfel in Bayern veröffentlicht wurde.

Man arbeite zusammen, um die Abhängigkeit Europas von russischer Energie zu beenden. Biden und von der Leyen warfen Russland vor, Erdgas als „politische und wirtschaftliche Waffe“ einzusetzen. Damit setze die Regierung in Moskau die Energiemärkte unter Druck, treibe die Preise für die Verbraucher in die Höhe und bedrohe die globale Energiesicherheit, kritisierten sie. „Das wurde erst kürzlich durch die politisch motivierten akuten Unterbrechungen der Gaslieferungen an mehrere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union deutlich.“

Doch die gesteigerten LNG-Exporte wirken sich auch auf das Klima aus. So schreibt „Le Monde Diplomatique“: „Die größte Heuchelei bei der Entkopplung Europas von russischen Öl- und Gaslieferungen betrifft die Umweltpolitik. Bei Produktion und Transport von LNG aus den USA entsteht ein doppelt so großer CO2-Fußabdruck wie beim konventionellen russischen Gas.“