„Drastische“ Maßnahmen bei UNO-Ozeankonferenz gefordert

Mit eindringlichen Forderungen nach einem besseren Schutz der Weltmeere hat die zweite Ozeankonferenz der Vereinten Nationen begonnen. Drastische Maßnahmen seien vor allem zur Bekämpfung der Verschmutzung des Ökosystems mit Plastik und anderem Müll nötig, sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bei der Eröffnung der United Nation Ocean Conference (UNOC) in Lissabon.

Eindringliche Forderungen zur Rettung der von Vermüllung, Überfischung, Klimawandel und Versauerung zunehmend in Mitleidenschaft gezogenen Weltmeere bestimmten den Beginn. Knapp 30 Staats- und Regierungsspitzen, weitere Politiker und Politikerinnen sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter, zum Teil sehr junge Aktivisten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen werden bis Freitag darüber diskutieren, wie die Ressourcen der Weltmeere besser geschützt und möglichst nachhaltig genutzt werden können.

„Müssen viel mehr tun“

Nationale Initiativen sowie die Fortschritte der letzten Jahre seien bei Weitem nicht genug, warnte Guterres. „Wir müssen viel mehr tun, wir alle.“ Er rief zu weltweiten Anstrengungen auf und forderte „drastische Maßnahmen“ vor allem zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung mit Kunststoffen.

Die größte Plastikinsel im Pazifik sei bereits so groß wie Frankreich, Plastikteilchen seien inzwischen in entlegensten Ecken zu finden. 2021 seien beim Anstieg des Meeresspiegels, der Erwärmung und der Versauerung der Meere und bei Treibhausgaskonzentrationen neue Rekordwerte erreicht worden.

Am Freitag soll eine „Erklärung von Lissabon“ mit „innovativen, wissenschaftlich fundierten Lösungsvorschlägen“ veröffentlicht werden. Umweltschützer äußerten sich inzwischen skeptisch, weil keine bindenden Vereinbarungen getroffen werden sollen.