G-7 will trotz Energiekrise an Klimazielen festhalten

Die Gruppe der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G-7) will trotz der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise an den derzeitigen Klimaschutzzielen festhalten. Nach Informationen der dpa werden die Mitglieder in der Abschlusserklärung zum G-7-Gipfeltreffen im bayerischen Schloss Elmau deutlich machen, dass sie das Pariser Abkommen weiterhin als Richtschnur für ihr Handeln ansehen.

In diesem hatten sich die Länder der Welt im Dezember 2015 darauf geeinigt, Anstrengungen zu unternehmen, um die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Ziele sollen nicht gefährdet werden

In der Abschlusserklärung zum G-7-Treffen soll es nun heißen: „Während wir unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Energieversorgung zu sichern und den Anstieg der Energiepreise aufgrund außergewöhnlicher Marktbedingungen zu stoppen, werden wir weder unsere Klima- und Biodiversitätsziele – einschließlich der Energiewende – noch unsere Verpflichtungen, unsere Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden, gefährden.“

Klimaschützerinnen und Klimaschützer befürchten, dass wegen des geplanten Abschieds von russischem Gas der Ausstieg aus der vergleichsweise klimaschädlichen Kohleverstromung verzögert werden könnte. Die österreichische Regierung hat wie die deutsche bereits angekündigt, Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, um dadurch Erdgas zu sparen.

Preisdeckelung und gemeinsame Produktion

Als eine Maßnahme gegen den Anstieg der Energiepreise ziehen es die G-7-Staaten in Erwägung, den Preis für russisches Öl zu deckeln. Das könnte funktionieren, indem der Westen Dienstleistungen wie Versicherungen für Öltransporte an die Einhaltung des Preisdeckels knüpft.

In den G-7-Staaten leiste man kurzfristige finanzielle Unterstützung für die schwächsten Bevölkerungsgruppen, aber auch für Unternehmen und Industrie. Zudem werde man auch Entwicklungsländern helfen und Schritte zur Unterstützung der Stabilität des globalen Energiemarktes intensivieren. Dazu ist geplant, die gemeinsame Produktion kurzfristig zu steigern, die Energiereserven angemessen zu nutzen und mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten.