Festival 4Gamechangers als Schritt zu Medienkooperation

Mit dem seit heute in Wien stattfindenden Digital- und Medienfestival 4Gamechangers setzen die Medienhäuser ProSiebenSat.1Puls4 und ORF einen Schritt in Richtung Kooperation.

Erstmals ist der ORF als gleichberechtigter Partner mit an Bord, hatten P7S1P4-Geschäftsführer Markus Breitenecker und ORF-Chef Roland Weißmann bei einem Pressegespräch gestern Abend betont. Medienpolitische Verhandlungen werden dennoch hart geführt.

Trotzdem wird „hart diskutiert“

„Es ist eine irre Anstrengung und wahnsinniger Koordinationsaufwand, das Festival auf die Beine zu stellen. Dabei Unterstützung von einem starken Partner wie dem ORF zu haben, ist wichtig“, sagte Breitenecker.

Markus Breitenecker (CEO ProSiebenSat.1, Puls 4-Österreich) und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann
ORF/Klaus Titzer

Das Festival habe er stets aufmerksam verfolgt, sagte Weißmann. „Da ist euch was gelungen. Gratulation.“ Generell trage man mit Blick auf den „überschaubar großen Medienstandort“ hierzulande eine gemeinsame Verantwortung. Kooperationen, die für beide Seiten und auch das österreichische Publikum Sinn ergebe, seien umzusetzen.

Kooperation bedeute aber nicht, dass man sich nun „um den Hals fallen“ müsse. Es werde etwa in Hinblick auf eine angekündigte ORF-Digitalnovelle „hart diskutiert“, sagte Weißmann. Auch Breitenecker sprach von „intensiven“ medienpolitischen Diskussionen, bei denen alles möglich sei. Tendenziell gehe es aber auch hier in Richtung Kooperation statt Konkurrenz.

Von Selenskyj bis Clooney

Das 4Gamechangers-Festival wartet bis Donnerstag mit zahlreichen Gästen, Diskussionen und auch musikalischen Darbietungen auf, wobei die Inhalte und Moderationen gleichermaßen von P7S1P4 und ORF erarbeitet wurden. Highlight ist wohl der Abschlusstag, der entgegen den ersten beiden Tagen nicht ausschließlich via TV oder Livestream auf Puls 24 und ORF verfolgt werden kann, sondern auch live in der Wiener Marx Halle zu sehen ist.

Christian Wehrschütz auf einer Videowall
ORF/Klaus Titzer

Mit von der Partie soll hier etwa der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sein, der per Liveschaltung mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) über die Situation des vom Angriffskrieg Russlands gebeutelten Landes spricht. Hollywood-Star George Clooney ist ebenfalls am Donnerstag eingeplant – live vor Ort. Er spricht zur Zukunft der Menschenrechte, die ihm auch als Aktivist ein Anliegen sind. Im Zuge des Festivals werden auch Spenden für Nachbar in Not gesammelt.