OÖ: Ärztin schließt wegen Morddrohungen Ordination

Wegen Morddrohungen, die sie via Internet erhalten hat, schließt eine Allgemeinmedizinerin in Oberösterreich vorübergehend ihre Ordination. Wie sie auf ihrer Homepage mitteilt, sei sie seit mehr als sieben Monaten in unregelmäßigen Abständen Repressalien „aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegnerszene“ ausgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft Wels hat im Juni das Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Verdächtigen eingestellt.

Bereits im November 2021 habe die Frau die erste Drohung erhalten und eine weitere am 4. April dieses Jahres, bestätigte die Polizei. Seitdem sei sowohl im Internet als auch im Darknet ermittelt worden. Zudem habe die Medizinerin über längere Zeit umfassenden Polizeischutz erhalten. Die Ärztin widerspricht dem.

Ermittlungen eingestellt

Im April wurde Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Wels wegen gefährlicher Drohung erstattet, bestätigte eine Sprecherin der Anklagebehörde. Im Zuge weiterer Ermittlungen sei ein Deutscher als möglicher Täter in Verdacht geraten. Er soll im März und April gegen die Ärztin gefährliche Drohungen in sozialen Netzwerken ausgesprochen haben, auch wegen Stalkings sei ermittelt worden. Am 14. Juni sei das Ermittlungsverfahren „mangels inländischer Gerichtsbarkeit“ aber eingestellt worden, hieß es weiter von der Anklagebehörde.

„Bis also ein Weg gefunden ist, die Ordination sinnvoll und sicher weiterführen zu können, werden die Sicherheitstüren der Ordination geschlossen bleiben“, so die Konsequenz der Ärztin. Sie selbst habe bereits 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgegeben.