Bulgarien weist 70 russische Diplomaten aus

Bulgarien weist 70 russische Diplomaten aus. Das hat Ministerpräsident Kiril Petkow heute in Sofia bekanntgegeben. „Sie haben Verbindungen zum russischen Geheimdienst und gegen bulgarische Interessen gearbeitet“, begründete er die Entscheidung. Die ausgewiesenen Diplomaten haben bis Sonntag Zeit, Bulgarien zu verlassen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte Bulgarien Anfang März bereits zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt.

„Unsere Entscheidung richtet sich nicht gegen das russische Volk. Wenn jedoch eine ausländische Regierung versucht, sich in die inneren Angelegenheiten Bulgariens einzumischen, werden wir entsprechend handeln“, betonte Petkow. Es sei sehr wichtig, dass die bulgarischen Nachrichtendienste funktionieren. Die russischen Diplomaten hätten gegen den Zusammenhalt der bulgarischen Gesellschaft gearbeitet, hieß es weiter.

Noch-Regierungschef Petkow wollte keine weiteren Details zu den ausgewiesenen Diplomaten geben. Sein Kabinett wurde vergangene Woche nach einem Misstrauensvotum der Opposition gestürzt. Damit steuert Bulgarien auf Neuwahlen zu. Jüngste Meinungsumfragen ergeben, dass der Einzug einer neuen, prorussischen Partei ins bulgarische Parlament nicht ausgeschlossen ist.