Zeugin: Trump wollte am 6. Jänner selbst zum Kapitol kommen

Der damalige US-Präsident Donald Trump wollte am 6. Jänner vergangenen Jahres einer Ex-Mitarbeiterin zufolge trotz massiver Sicherheitsbedenken selbst zum Kapitol fahren, wo der Kongress die Wahl seines Nachfolgers Joe Biden beglaubigen sollte. Auch die Sorge vor möglichen rechtlichen Konsequenzen habe Trump nicht davon abbringen lassen, schilderte Cassidy Hutchinson, die damalige Assistentin von Trumps Stabschef Mark Meadows, heute bei einer öffentlichen Anhörung des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke.

Während der Kundgebung vor dem Weißen Haus am 6. Jänner – unmittelbar vor der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger – sei Trump noch davon ausgegangen, dass er persönlich zum Kapitol fahren würde, schilderte Hutchinson. Als dem Präsidenten bei der Abfahrt von der Kundgebung von seinem obersten Personenschützer des Secret Service gesagt worden sei, dass er aus Sicherheitsgründen nicht zum Kongress fahren könne, sei er sehr „wütend“ gewesen.

„Ich bin der verfluchte Präsident“

Unter Berufung auf ein Gespräch mit einem Kollegen und dem zuständigen Secret-Service-Beamten unmittelbar nach dem Vorfall schilderte Hutchinson, dass Trump in dem gepanzerten Geländewagen sogar versucht habe, dem Fahrer ins Lenkrad zu greifen. Er soll demnach gesagt haben: „Ich bin der verfluchte Präsident, bringt mich zum Kapitol.“ Der Personenschützer habe ihn am Arm gepackt, um ihm vom Lenkrad fernzuhalten, schilderte sie weiter. Trump habe seinen freien Arm genutzt, um sich zu wehren.

Trump hatte seine Anhänger während der Kundgebung vor dem Weißen Haus dazu angestachelt, zum Kapitol zu marschieren. Er sagte damals öffentlich, dass auch er kommen werde. In der Folge gab es mehrere Berichte, dass Trump tatsächlich zum Kapitol kommen wollte – bisher aber keine Bestätigung aus Trumps damaligem Führungszirkel.