Selenskyj verlangt vor UNO Vorgehen gegen Russland

In einer überraschenden Botschaft vor dem UNO-Sicherheitsrat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Vorgehen gegen Russland wegen dessen Angriffe auf die Ukraine gefordert. Russland könne nicht im Rat bleiben, solange sein „Terrorismus“ vor allem gegen ukrainische Zivilisten anhalte, sagte Selenskyj, der bei einer kurzfristig anberaumten Sitzung gestern in New York per Video zugeschaltet war.

Er forderte vom UNO-Sicherheitsrat, den Begriff eines Terrorstaats zu definieren, um Russlands Handlungen entsprechend einzuordnen. „Es ist zwingend erforderlich, ein Tribunal einzurichten, um alles zu untersuchen, was das russische Militär gegen die Ukrainer getan hat“, sagte Selenskyj. Der ukrainische Präsident zählte dabei eine Reihe von Angriffen der russischen Seite auf, bei der Unbeteiligte – unter anderen Kinder und Senioren – getötet worden seien. Zum Ende seiner Rede bat er um eine Schweigeminute.

Russland hat als ständiges Mitglied des Sicherheitsrats verärgert auf den Auftritt Selenskyjs reagiert. Dieser sei im letzten Moment auf die Tagesordnung gesetzt und nicht mit allen Mitgliedern abgestimmt worden, so der stellvertretende russische UNO-Botschafter Dmitri Poljanski. Er sprach von einem Verstoß gegen die übliche Praxis der Arbeit im UNO-Sicherheitsrat.

„Ziel, so viele Menschen wie möglich zu töten“

Auch in seiner täglichen Videoansprache sprach Selenskyj den Raketeneinschlag in dem Einkaufszentrum an. „Die russische Rakete hat genau dieses Objekt getroffen. Zielgerichtet. Offensichtlich gab es so einen Befehl“, sagte Selenskyj in der Nacht auf heute. Ziel sei es gewesen, so viele Menschen wie möglich zu töten. Zur Untermauerung seiner Vorwürfe zeigte er Videoaufnahmen des Einschlags in der Stadt Krementschuk.