USA weiten Impfkampagne gegen Affenpocken aus

Die USA weiten ihre Impfkampagne gegen die Affenpocken aus. Das US-Gesundheitsministerium kündigte gestern an, umgehend 56.000 Impfdosen für Gegenden mit hohen Übertragungsraten freizugeben. Das ist mehr als fünfmal so viel, wie bisher insgesamt in dem Land verteilt wurde. Die US-Regierung will sich in den kommenden Wochen zudem 240.000 zusätzliche Impfdosen sichern. Insgesamt sollen in diesem Jahr 1,6 Millionen Impfdosen verfügbar sein.

Affenpocken-Imfpstation in Washington
Reuters/Gavino Garay

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC wurden bisher beim derzeitigen Affenpockenausbruch weltweit 4.700 Fälle gemeldet. In den USA gab es 306 Fälle, von denen keiner tödlich verlief.

Vorerst kein globaler Gesundheitsnotstand

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Schafblattern-ähnliche Bläschen. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entschied am Wochenende, wegen der Affenpocken vorerst nicht den internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wird der Affenpocken-Ausbruch derzeit nicht als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite eingestuft – die höchste Alarmstufe bei der WHO.