Spanien leitet Ermittlungen zu Tod von Migranten bei Melilla ein

Die spanische Justiz hat Ermittlungen zum Tod von mindestens 23 Migrantinnen und Migranten bei einem Massenansturm auf die spanische Exklave Melilla eingeleitet. Spaniens Generalstaatsanwältin Dolores Delgado ordnete die Ermittlungen gestern nach offiziellen Angaben angesichts der „Schwere der Ereignisse, die die Menschenrechte und die Grundrechte von Personen betreffen könnten“, an.

Der Tod der Migrantinnen und Migranten hatte international für Empörung gesorgt. Rund 2.000 Migranten hatten am vergangenen Freitag versucht, über die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave zu gelangen. Dabei kamen mindestens 23 von ihnen zu Tode.

Die UNO warf Spanien und Marokko gestern „unangemessene Gewalt“ vor und verlangte eine unabhängige Untersuchung. Die Gewalt habe zum „Tod von Dutzenden Menschen“ geführt, bei denen es sich um Asylwerber und Migranten gehandelt habe, erklärte UNO-Sprecher Stephane Dujarric. Diese Vorgänge seien „inakzeptabel“ und müssten „untersucht werden“. Das Thema soll auch in einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates heute zur Sprache kommen.