Deutschland will Wärmepumpen vorantreiben

Die deutsche Bundesregierung plant eine Offensive zum Einbau von Wärmepumpen als umweltfreundlicher Alternative zur Öl- und Gasheizung – aus Sicht der FDP fehlen dafür aber Fachkräfte. „Ohne zusätzliche Handwerker bleibt das Ziel, 500.000 Wärmepumpen im Jahr zu installieren, eine gut gemeinte Hoffnung“, sagte die FDP-Politikerin Sandra Weeser, Vorsitzende des Bauausschusses im Deutschen Bundestag, der Deutschen Presse-Agentur.

Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) müsse nun unbedingt die Fachkräftefrage ins Zentrum stellen. Habeck sowie Bauministerin Klara Geywitz (SPD) laden heute Verbände zu einem „Wärmepumpen-Gipfel“ ein. Wärmepumpen könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um Klimaziele zu erreichen und Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen, hieß es im Vorfeld mit Blick auf russisches Gas. Damit das gelinge, müsse es einen Hochlauf der Wärmepumpenproduktion und -installation sowie deren Netzanbindung geben.

Weeser plädiert für „Technologieoffenheit“

Weeser sagte, Habeck müsse zusammen mit Arbeitsminister Hubertus Heil und Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) die im Koalitionsvertrag vereinbarte Reform zur Fachkräftezuwanderung noch 2022 auf den Weg bringen. Sie plädierte außerdem für Technologieoffenheit. Für Altbauten bedeute das Holzpelletsheizungen, synthetische Brennstoffe und Hybridlösungen. „Wollen wir den gesamten Gebäudebestand von russischem Gas unabhängig machen, können wir es uns nicht leisten, auf diese Technologien zu verzichten.“

Die deutsche Koalition hatte im März entschieden, dass ab dem 1. Jänner 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Außerdem soll der Rahmen dafür geschaffen werden, dass Immobilieneigentümer über 20 Jahre alte Heizungsanlagen austauschen, dazu sollen Förderungen verbessert werden. Bei Industrie, Handwerk und Privathaushalten solle eine große „Wärmepumpen-Offensive“ gestartet werden.