Extreme Hitze in Skandinavien: Fast 20 Grad zu warm

Eine außergewöhnliche Hitzewelle hat Skandinavien erfasst und macht bisherige Temperaturrekorde für Juni obsolet. Heute wurden im Norden Norwegens, in der Provinz Troms und Finnmark, weit nördlich des Polarkreises 32 Grad gemessen. Morgen wird es ähnlich heiß, zum Teil sogar noch heißer.

Schon die Nacht war im Norden Norwegens extrem warm, die Temperatur sank an vielen Wetterstationen nicht unter 22 Grad, so auch in Hammerfest. Die durchschnittliche Höchsttemperatur im Juni liegt in Hammerfest bei nur elf Grad.

In sozialen Netzwerken sieht man Menschen, die am Nordkap mit kurzen Hosen und Flip-Flops herumspazieren. In der norwegischen Arktis ist es derzeit fast 20 Grad wärmer als normal. Zudem geht die Sonne zu dieser Jahreszeit auch in der Nacht nicht mehr unter, sie scheint also 24 Stunden lang.

Belastung für Mensch und Tier

Nicht nur für die Menschen ist die Hitze ungewöhnlich, auch den Rentieren und Elchen machen die hohen Temperaturen zu schaffen. Die Tiere legen sich, wo es geht, in die Schneefelder, die es zu dieser Zeit noch gibt, um sich abzukühlen.

Auch in Finnland und Schweden gibt es dieser Tage Temperaturen deutlich über 30 Grad und Tropennächte in vielen Orten. Das sei für Juni außergewöhnlich, wie der finnische Meteorologe Mika Rantanen auf Twitter schreibt.

Hitze wird häufiger

Schon vergangenes Jahr gab es im nördlichsten Teil Europas extreme Hitze, wenn auch Anfang Juli. Damals wurden in der norwegischen Provinz Troms und Finnmark sogar stellenweise 34 Grad gemessen.

Die Landschaft im Norden Norwegens
Ulrich Alber

Die aktuelle Hitzewelle zeigt einmal mehr, die Klimakrise macht auch vor den kältesten Regionen der Erde nicht halt. Hitze wird auch im Norden Europas immer häufiger und sie kommt früher. Die Arktis zählt zu den Gebieten, die sich besonders schnell erwärmen. Die Hitzewelle in weiten Teilen Skandinaviens dauert noch bis Anfang nächster Woche an.