Iran: Wiederbelebung von Atomvertrag gescheitert

Die Versuche zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran sind vorerst gescheitert. Die indirekten Gespräche zwischen dem Iran und den USA seien in Katar ohne konkretes Ergebnis beendet worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim heute. Die Verhandlungen waren vom US-Sondergesandten für den Iran, Robert Malley, und dem iranischen Chef-Atomunterhändler, Ali Bagheri Kani, in Doha geführt worden.

Das zwischen einer Staatengruppe und der Islamischen Republik 2015 vereinbarte Atomabkommen soll verhindern, dass der Iran Atombomben baut. Der Iran bestreitet, solche Pläne zu haben, lässt aber internationale Kontrollen seiner Nuklearanlagen nicht uneingeschränkt zu.

Konflikt erneut zugespitzt

Die USA hatten das Atomabkommen 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufgekündigt und erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin hielt sich der Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen. Die EU bemüht sich um eine Wiederbelebung der Vereinbarung und schien damit im März nach monatelangen Verhandlungen in Wien auf der Zielgeraden zu sein. Doch dann wurden die Gespräche ausgesetzt, als der Iran auf die Streichung seiner Revolutionsgarden von US-Terrorlisten pochte.

Zuletzt hatte sich der Konflikt wieder zugespitzt, als die Teheraner Führung Überwachungskameras der in Wien ansässigen UNO-Atomaufsicht IAEA in iranischen Anlagen abbauen ließ. Eine wichtige Rolle bei der Bewertung von nuklearen Aktivitäten ist die Anreicherung von Uran, das je nach Anreicherungsgrad für den Betrieb von Kernkraftwerken oder den Bau von Atomwaffen genutzt werden kann.