Ein Fall von Hasskriminalität gegenüber der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr könnte vor der Klärung stehen, berichtet Ö1. Eine deutsche Hackeraktivistin sagte demnach, sie wisse, wer der mutmaßliche Täter ist, der der Ärztin gedroht hatte, mit einer Schrotflinte in die Ordination zu kommen, dort zu foltern oder „alle abzuknallen“. Die Ärztin selbst meldete sich heute via Twitter zu Wort und verwies darauf, dass eine Anklage des Täters wohl Monate entfernt sei. Sie forderte von der Politik ernsthafte Maßnahmen.
Die Ärztin hatte sich im Internet gegen CoV-Demonstrationen bei Spitälern ausgesprochen. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) nimmt die Rechercheergebnisse der Hackerin nach eigenen Angaben durchaus ernst.
Bewegung nach Kritik von Parteien
Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Parteien hatten zuvor die oberösterreichische Polizei für ihren Umgang mit dem Fall kritisiert. „Wir verlangen Antworten!“, hatte die Sozialdemokratin Sabine Schatz am Mittwoch betont und eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Innenminister Gerhard Karner angekündigt.
Gestern gab es nun eine Videokonferenz zwischen der DSN und der deutschen „Hacktivistin“ Nella – über ihre Recherchen zur Ausforschung der Person, die eine Seewalchener Ärztin massiv bedroht hat. Heute sagte die Hackerin auch gegenüber Ö1: „Ich weiß, wer es ist. Mehr kann ich nicht sagen, weil es die Ermittlungen gefährden würde. Aber es gibt mehrere Geschädigte, die dasselbe erlebt haben, und es ist auch alles zu einer Person zurückzuführen, die ich eben auch ermittelt habe.“
Kellermayr: Politik muss etwas tun
Kellermayr selbst twitterte nachmittags, es würde Wochen oder Monate dauern, bis der Täter „angeklagt oder gar verhaftet“ sei. Sie betonte, es gehe nicht nur „um einen einzigen Absender“, sondern „viele Mails aus verschiedenen Quellen“. Sie habe in den letzten Monaten „alles ertragen, was mir aufgebürdet wurde“. Nun „müssten einmal andere was tun“, so Kellermayr an die Adresse der Politik.