Trotz Ruanda-Pakt: Über 3.000 Migranten überquerten Ärmelkanal

Trotz der neuen britischen Asylpolitik sind im vergangenen Monat mehr als 3.000 Menschen illegal in kleinen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien eingereist.

Wie die britische Nachrichtenagentur PA heute unter Berufung auf offizielle Zahlen meldete, lag die Zahl der Bootsmigranten mit 3.136 im Juni so hoch wie in keinem anderen Monat im laufenden Jahr. Insgesamt kamen in diesem Jahr bereits etwa 12.700 Menschen in kleinen Booten nach Großbritannien. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Asylpakt zeigte keine Wirkung

Die von der Regierung in London erhoffte Abschreckung durch einen Asylpakt mit Ruanda dürfte damit bisher kaum Wirkung gezeigt haben. Die im April geschlossene Vereinbarung mit dem ostafrikanischen Land sieht vor, dass illegal nach Großbritannien eingereisten Menschen der Zugang zu einem Asylverfahren versagt wird.

Stattdessen sollen die Migrantinnen und Migranten – gleich welcher Nationalität – nach Ruanda geschickt werden und dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr ist nicht vorgesehen. Einen ersten Flug mit Asylsuchenden hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Mitte Juni aber per einstweiliger Verfügung gestoppt.