Geraubte Benin-Bronzen können zurück nach Nigeria

Deutschland und Nigeria haben den Weg freigemacht für die Rückführung in der Kolonialzeit geraubter Kunstobjekte. Mit einer „Gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe der Benin-Bronzen“ wurde gestern in Berlin ein Rahmen geschaffen, wie die Eigentumsrechte an den wertvollen Stücken von deutschen Museen an Nigeria übertragen werden können.

Layiwola „Lai“ Mohammed und Annalena Baerbock
APA/AFP/Adam Berry

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, der nigerianische Kulturminister Lai Mohammed und der Staatsminister im nigerianischen Außenministerium, Zubairo Dada, unterzeichneten das vier Seiten und zwölf Unterpunkte umfassende Abkommen, das eine „bedingungslose Rückgabe“ vorsieht.

Gleichzeitig wollen beide Seiten, „dass die deutschen öffentlichen Museen und Institutionen die Benin-Bronzen weiterhin als Leihgaben ausstellen“ können. Zwei Bronzen aus Berliner Beständen wurden direkt im Anschluss übergeben. Etwa 1.100 der kunstvollen Stücke aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das als Edo State heute zu Nigeria gehört, sind in rund 20 deutschen Museen zu finden. Die Objekte stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.