Griechenland wirft Türkei Hunderte Luftraumverletzungen vor

Im seit langer Zeit latenten Konflikt zwischen den beiden NATO-Partnern Griechenland und Türkei ist weiter keine Entspannung in Sicht. Der Generalstab in Athen warf der türkischen Seite heute vor, im vergangenen Monat insgesamt 760-mal mit Kampfflugzeugen und Drohnen den griechischen Luftraum verletzt zu haben.

Spiel mit dem Feuer in der Luft

In neun Fällen seien griechische Inseln überflogen worden. In 17 Fällen sei es im Juni sogar zu simulierten Angriffen und Kurvenkämpfen (in der Pilotensprache: Dogfights) zwischen Kampfjets gekommen.

Für das bisherige Jahr stellte Griechenland annähernd 4.000 solcher Verletzungen seiner Souveränität fest. Ankara spricht Athen die Souveränität über etliche Inseln im Osten der Ägäis ab, weil diese militärisch genutzt werden. Bei den Vereinten Nationen beschwerte sich die Türkei, weil das gegen die Verträge von Lausanne (1923) und Paris (1947) verstoße. Athen begründet die militärische Nutzung mit einer Bedrohung durch Landungsboote an der türkischen Westküste.