Große Hitze, viele Tropennächte, starke Gewitter und Sturm haben das Wetter in den vergangenen Tagen geprägt. Zu Unwettereinsätzen ausrücken mussten die Feuerwehren bis Freitag in vielen Teilen Österreichs. In Arriach in Kärnten werden die Aufräumarbeiten nach den Muren und Überflutungen noch wochenlang dauern, die Zivilschutzwarnung bleibt noch bis Dienstag aufrecht. Die Gemeinde kann weiterhin nur über einen Notweg erreicht oder verlassen werden.
Knapp nördlich von Arriach in Maitratten wurden an der Wetterstation des Hydrographischen Dienstes 150 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, davon 98 Liter innerhalb von nur einer Stunde. Diese Wassermassen kann kein Boden aufnehmen. Im Zuge der Klimakrise ist eine Zunahme solcher extremen Starkregenereignisse im Alpenraum zu erwarten.
36,7 Grad und Rekord an Tropennächten in Graz
Die Hitze war Tag und Nacht präsent. Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) hat am Mittwoch mit 36,7 Grad für die bisher höchste Temperatur des Jahres in Österreich gesorgt. Graz hat das erste Mal in seiner Geschichte vier Tropennächte hintereinander erlebt, darunter auch die wärmste Nacht überhaupt mit einem Tiefstwert von 22,5 Grad. Noch wärmer waren die Nächte in Wien, so hat es in der Nacht auf Freitag in der Innenstadt nicht unter 24,6 Grad abgekühlt.
Das Schlafen sollte in der neuen Woche auch in den Ballungsräumen wieder leichter fallen, und die überhitzten Wohnungen können auskühlen, denn die Wetterlage stellt sich um. Das Wetter wird normaler, die Temperaturen pendeln sich um die langjährigen Mittelwerte für Anfang Juli ein. Man kann von einem Sommer, wie er früher einmal war, sprechen.
Am Montag im Osten und Süden noch heiß
Das Subtropenhoch, das seit Mai massenhaft heiße Luft aus Afrika nach Mitteleuropa gepumpt hat, wird in den kommenden Tagen abgedrängt. Stattdessen etabliert sich eine West- bis Nordwestströmung, die in dieser ersten Ferienwoche kühlere Atlantikluft nach Österreich bringt.
Am Montag wird es aber noch einmal heiß, über 30 Grad sind von Unterkärnten bis ins Burgenland und im östlichen Niederösterreich zu erwarten. Schon kühler ist es im Westen Österreichs. Im Lauf des Tages breiten sich Regenschauer und Gewitter aus, die heftig sein können. Unwettergefahr besteht unter anderem in Kärnten und der Steiermark.
Bis Dienstag fallen in vielen Landesteilen größere Regenmengen, die stellenweise für Probleme sorgen können. Am Dienstagnachmittag kehrt aber langsam Ruhe ein, und dann kommt schon zeitweise die Sonne heraus. Die Hitze ist am Dienstag überall vorbei, die höchsten Temperaturen liegen um 24 Grad.
Angenehmes Badewetter am Mittwoch
Der Mittwoch verspricht vorübergehend ruhiges Sommerwetter mit viel Sonnenschein, Nebelfelder in der Früh lichten sich. Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Regenschauer kurz nass zu werden, ist selbst bei einer Wanderung in den Bergen gering.
Die Temperaturen erreichen am Nachmittag bis zu 28 oder 29 Grad, laden also zum Baden ein. Die Seen haben noch die Hitze der letzten Zeit gespeichert, der Wörthersee in Kärnten und die Alte Donau in Wien sind 26 Grad warm, der Mondsee in Oberösterreich hat eine Wassertemperatur von 24 Grad.
Wechselhafter Donnerstag und Freitag
Der Donnerstag bringt nicht mehr so viel Sonnenschein, das nächste Tief zieht nämlich auf. Am Nachmittag entstehen einige Regenschauer, Unwetter sind aber nicht zu befürchten. Der Nordwestwind legt zu, die Temperaturen gehen etwas zurück. Trotzdem reicht es zum Beispiel in Klagenfurt und Eisenstadt für einen Sommertag, die 25-Grad-Marke wird überschritten.
Die Regenschauer werden am Freitag, wenn auch der Westen und Süden Österreichs in die Schulferien starten, im Tagesverlauf wieder weniger, und zeitweise scheint überall in Österreich die Sonne. Es bleibt windig und mäßig warm.
Am Wochenende geht es mit einer Mischung aus Sonne und Wolken weiter, ein paar Regenschauer sind weiterhin einzuplanen. Die Temperaturen bleiben voraussichtlich weiterhin unter 30 Grad.
Temperaturen steigen wieder
In den vergangenen zwei Monaten hat es in Österreich fast nur viel zu warme Tage gegeben. Eine kleine Korrektur, eine etwas kühlere Wetterphase, ist also längst überfällig. Wie es aussieht, fällt die Pause des Hochsommers nicht allzu lange aus. In einer Woche zeigen die Wettermodelle schon wieder steigende Temperaturen, möglicherweise dehnt sich dann das Azorenhoch nach Österreich aus. Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt.