Inselstreit: Japan protestiert gegen chinesisches Marineschiff

Ein neuer Zwischenfall im Ostchinesischen Meer hat für Spannungen zwischen Japan und China gesorgt. Die Regierung in Tokio äußerte heute ihren Unmut über ein chinesisches Marineschiff, das sich der Inselgruppe Senkaku genähert hatte. Die Inseln, die von China als Diaoyu-Inseln bezeichnet werden, werden von Japan kontrolliert, von Peking aber ebenfalls beansprucht.

„Wir haben ernste Bedenken geäußert und auf diplomatischem Wege bei der chinesischen Seite Protest eingelegt und sie aufgefordert, eine Wiederholung ähnlicher Vorfälle zu verhindern“, sagte der stellvertretende japanische Kabinettschef Seiji Kihara.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, betonte hingegen, die Aktivitäten der chinesischen Schiffe seien „legitim und legal“, da die Inseln „Chinas ureigenes Territorium“ seien.

Berichte über russisches Schiff

Japanischen Medienberichten zufolge wurde in den Gewässern in der Nähe der umstrittenen Inselgruppe zu Wochenbeginn zudem ein russisches Marineschiff gesichtet. Das Verteidigungsministerium in Tokio konnte die Berichte zunächst nicht bestätigen.

Im Mai hatten chinesische und russische Kampfjets gemeinsame Flüge in der Nähe von Japan ausgeführt – just als sich in dem Land die Staats- und Regierungschefs der USA, Indiens, Australiens und Japans zu einem Gipfel über regionale Sicherheit trafen. Tokio sprach damals von „provokativen“ Manövern, während Peking diese als Teil regelmäßiger Militärübungen bezeichnete.