18 Tote bei Protesten in Usbekistan offiziell bestätigt

Bei den regierungskritischen Protesten in Usbekistan Ende vergangener Woche sind nach Behördenangaben 18 Menschen getötet worden. Sie seien nach den „Massenunruhen“ in der autonomen Republik Karakalpakstan im Nordwesten des Landes an „ihren schweren Verletzungen gestorben“, sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur RIA Nowosti heute.

243 Menschen wurden nach Angaben der usbekischen Nationalgarde verletzt, 94 von ihnen mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden.

Autonomierechte als Auslöser

In der Regionalhauptstadt Nukus hatten am Freitag Tausende Menschen gegen eine geplante Verfassungsänderung protestiert, die unter anderem eine Beschneidung der Autonomierechte von Karakalpakstan vorsah. Präsident Schawkat Mirsijojew, der am Wochenende in die Region gereist war, kündigte inzwischen an, auf diese Änderung zu verzichten.

Unangemeldete Demonstrationen wie jene in Nukus sind im autoritär regierten Usbekistan illegal und finden nur sehr selten statt. Seit Jahren prangern Menschenrechtsaktivisten die Behinderung von Presse- und Meinungsfreiheit in dem zentralasiatischen Land an.