Spanien mit niedrigster Arbeitslosenzahl seit 2008

Der Arbeitsmarkt in Spanien erholt sich trotz der Folgen des Ukrainekrieges und der Energiekrise weiter. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ging im Juni im Vergleich zum Vormonat um gut 42.000 auf etwa 2,88 Millionen zurück, wie das Ministerium für Soziale Sicherheit heute in Madrid mitteilte.

Der Wert liegt erstmals seit Ausbruch der Finanz- und Immobilienkrise vor 14 Jahren unter der 2,9-Millionen-Marke. Im Februar 2021 waren bei den Behörden über vier Millionen Bürger und Bürgerinnen als arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Jobsuchenden lag auf dem Höhepunkt der Euro-Krise im Frühjahr 2013 sogar bei gut fünf Millionen.

Die Zahl der bei der Sozialversicherung gemeldeten Beschäftigten erreichte die Höchstmarke von fast 20,35 Millionen. Die linke Regierung von Pedro Sanchez hob einen anderen Rekord hervor: Von den 1,77 Millionen im Juni neu registrierten Arbeitsverträgen seien mehr als 780.000 unbefristet.

Arbeitslosenrate weiter hoch

Die bisher höchsten Zahlen seit Erfassungsbeginn waren im vorigen November (ca. 280.000) sowie im Jänner 2007 (255.000) verzeichnet worden. Das sei eine Folge der Arbeitsmarktreform von Anfang des Jahres, teilte Arbeitsministerin Yolanda Diaz auf Twitter mit. „Es gibt noch viel zu tun, aber wir beweisen, dass es eine Alternative zur Prekarität gibt: menschenwürdige Arbeit mit Rechten.“

Das Ministerium gibt die absoluten Zahlen bekannt, die Arbeitslosenrate wird von der Statistikbehörde INE ermittelt. Diese lag im ersten Quartal bei 13,65 Prozent. Das sind zwar um gut 2,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresquartal. Ungeachtet der guten Entwicklung verzeichnet Spanien damit weiterhin die mit Abstand höchste Arbeitslosenrate aller 27 EU-Mitgliedsländer.