Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wirkt sich laut einem UNO-Experten auch auf Libyen aus. Die Zahl der ausländischen Söldner in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland habe unter anderem deswegen abgenommen, weil sich „ein anderer Markt für Söldner“ aufgetan habe, sagte Chaloka Beyani heute in Genf.
Der sambisch-britische Jurist sammelt als Teil einer Expertengruppe im Auftrag des UNO-Menschenrechtsrates Beweise für Rechtsverletzungen in Libyen. Die Zahl der Söldner der russischen Wagner-Gruppe in Libyen sei gesunken, sagte er. Die private Sicherheitsfirma gilt als Schattenarmee des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Moskau bestreitet jedoch Verbindungen mit der Truppe.
Weiterhin ausländische Kämpfer im Land
Nach Ansicht britischer Geheimdienste wurde Russland höchstwahrscheinlich gezwungen, Personal von Wagner für die Ukraine auf Kosten der Operationen in Afrika und Syrien neu zu priorisieren. Das hatte das Verteidigungsministerium in London im März berichtet.
Aus Libyen seien jedoch noch immer nicht alle ausländischen Kämpfer abgezogen worden, hieß es in dem Bericht, den Beyani und seine Kollegen vorstellten. Söldner zögen den Konflikt im Land in die Länge und hätten möglicherweise internationale Regeln zum Schutz der Zivilbevölkerung missachtet, hieß es.