Aussage über Luxusgeschenke belastet Netanjahu

Eine Zeugin hat den früheren israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in seinem Korruptionsprozess wenige Monate vor einer Neuwahl schwer belastet.

Hadas Klein, Assistentin der Milliardäre Arnon Milchan und James Packer, sagte heute vor Gericht über eine regelmäßige Versorgung Netanjahus und seiner Frau Sara mit Luxusgeschenken aus. Oppositionsführer Netanjahu strebt bei der Parlamentswahl im November eine Rückkehr ins Amt des Ministerpräsidenten an.

„Nicht mit leeren Händen zu Netanjahus“

Klein berichtete nach Medienberichten, die mit Netanjahu befreundeten Milliardäre hätten dem Ehepaar zum Beispiel regelmäßig Zigarren, rosa Champagner und Schmuck geschenkt. Hollywood-Produzent Arnon Milchan habe dem australischen Unternehmer James Packer klargemacht, „dass man nicht mit leeren Händen zu den Netanjahus kommen kann“. Packer habe Netanjahu verehrt, sagte sie.

Champagner im schwarzen Sack ==

Die Zahl der Geschenke sei im Laufe der Zeit immer größer geworden. Sara Netanjahu habe auch immer wieder konkrete Forderungen nach Geschenken gehabt. Netanjahu tränke seine Zigarren gerne in Cointreau-Likör, deshalb habe sie von Milchan den Auftrag bekommen, diesen zu kaufen. Sara Netanjahu habe außerdem die Anweisung erteilt, Kisten mit rosa Champagner in schwarzen Säcken zu transportieren, damit Passanten sie nicht sehen können.

Der Wert der Luxusgeschenke an die Netanjahus beläuft sich laut Anklage auf rund 700.000 Schekel (rund 193.000 Euro). Netanjahu hatte diese als „Geschenke unter Freunden“ gerechtfertigt. Der Korruptionsprozess gegen Netanjahu läuft schon seit mehr als zwei Jahren.