Südkorea nimmt Pläne zu Ausstieg aus Atomenergie zurück

Um aufs weltweite Streben nach CO2-Neutralität, die Eskalation des Ukraine-Kriegs und die Unsicherheiten bei der Energieversorgungskette zu reagieren, steigt Südkorea aus seinem schrittweise geplanten Atomausstieg aus. Die Regierung unter dem Vorsitz des neuen Präsidenten Yoon Suk Yeol billigte gestern einen energiepolitischen Kurs, der den Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung bis 2030 auf bis zu 30 Prozent erhöhen soll.

Um das Ziel zu erreichen, wird sogar der Bau zweier Reaktoren wieder aufgenommen. „Diese 30 Prozent hängen von der Voraussetzung ab, dass die Nuklearanlagen, die sich im Bau befinden, normal betrieben werden und solche, die derzeit in Betrieb sind, weiter laufen werden“, teilte das Industrieministerium mit.

Die Regierung will bis 2030 die Importabhängigkeit bei fossilen Brennstoffen durch den Ausbau der Kernenergie und erneuerbarer Energie von knapp 82 Prozent (2021) auf 60 Prozent senken.