Draghi: Limit bei Migration nach Italien erreicht

Italiens Regierungschef Mario Draghi sieht die Grenze bei der Aufnahme von Migranten und Migrantinnen in seinem Land als erreicht an. „Auch wir haben Limits, und jetzt sind wir da angekommen“, sagte er gestern bei seinem Türkei-Besuch in Ankara. Man müsse auch verstehen, dass ein Land nicht unbegrenzt offen sein könne. Der frühere EZB-Chef sagte, der Umgang mit Migranten müsse menschlich, angemessen und effektiv sein. Italien versuche, Migranten in seinen Gewässern zu retten.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums erreichten in diesem Jahr bisher fast 29.400 Bootsmigranten die Küsten Italiens. Im selben Vorjahreszeitraum waren es etwas mehr als 21.700. Die Zahlen stiegen seit dem Frühjahr deutlich an.

Die Türkei hat sich in einem 2016 mit der EU geschlossenen Abkommen bereiterklärt, gegen unerlaubte Migration in die EU vorzugehen und illegal auf die Ägäis-Inseln gelangte Menschen zurückzunehmen. In der Türkei hat sich die Stimmung gegen die rund 3,7 Millionen syrischen Geflüchteten zuletzt verschlechtert. Erdogan hatte etwa angekündigt, eine Million Syrer nach Nordsyrien umsiedeln zu wollen.