Gletscherbruch: Bergführerverband fordert mehr Planung

Die italienische Vereinigung der Bergführer fordert nach dem tödlichen Gletschersturz in den Dolomiten mehr Voraussicht bei der Auslastung der Wanderrouten. „Man muss über eine Frequentierung basierend auf Vorsicht und Kenntnis der Bedingungen auf den Wanderrouten nachdenken“, sagte die Sprecherin des Guide Alpine Italiane, Sara Sottocornola.

Die Bergführer in den Alpen reagierten bereits seit einiger Zeit auf die Veränderungen in den Gebirgen und suchten nach alternativen Routen. Den Besuch in den Bergen jetzt aufzugeben sei nicht sinnvoll.

Hubschrauber über dem Marmolata-Gletscher
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Staatsanwalt: „Unvorhersehbares Ereignis“

Ein Vorfall wie nun in den Dolomiten sei sehr selten, und es sei unmöglich, ihn vorherzusagen, so Sottocornola. Das Hochgebirge verändere sich seit mindestens 20 Jahren. Bis vor 30 Jahren sei die Jahreszeit noch sehr zuverlässig gewesen, aber heute sei das nicht mehr so. Jeder Wanderweg müsse im Hinblick auf die Saison und die Wetterbedingungen untersucht werden.

Der zuständige Oberstaatsanwalt von Trient, Sandro Raimondi, Fahrlässigkeit als Ursache für die Tragödie aus. Der Gletscherbruch sei ein „unvorhersehbares Ereignis gewesen“, so Raimondi gestern Abend gegenüber Rai 3, Dies gehe klar aus den ersten Untersuchungen hervor. Da die Lawinengefahr am Sonntag groß gewesen sei, hätte nach Ansicht der Angehörigen wegen der hohen Temperaturen der Zugang zum Berg verboten werden sollen.

Noch fünf Vermisste

Nach der tödlichen Gletscherlawine in den Dolomiten suchen die italienischen Rettungskräfte weiter nach Vermissten. Ihre Zahl verringerte sich gestern auf fünf, nachdem einige als vermisst gemeldete Personen kontaktiert werden konnten.

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