Siebenfache Mordanklage nach Amoklauf bei US-Parade

Nach dem Massaker bei einer Parade zum Unabhängigkeitstag in Highland Park, einem Vorort von Chicago im US-Staat Illinois, ist der mutmaßliche Todesschütze wegen Mordes in sieben Fällen angeklagt worden.

Trauernde legen Blumen und Kerzen in Highland Park nieder
AP/Chicago Sun-Times/Anthony Vazquez

„Das sind nur die ersten von vielen Anklagen“, sagte der Staatsanwalt des Bezirks Lake County, Eric Rinehart, in der Kleinstadt Highland Park. Er erwarte, dass der Tatverdächtige noch in Dutzenden weiteren Punkten zur Rechenschaft gezogen werde.

Rinehart kündigte an, die Staatsanwaltschaft werde heute vor Gericht beantragen, dass der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen wird – ohne die Möglichkeit, gegen Kaution bis zu einem Urteil auf freien Fuß zu kommen.

Biden lässt Flaggen auf halbmast setzen

US-Präsident Joe Biden lässt indes die Flaggen in den USA auf halbmast setzen. Das gelte aus Respekt für die Opfer der Tat bis einschließlich Samstag für das Weiße Haus, alle öffentlichen Gebäude und Militärstützpunkte in den Vereinigten Staaten genauso wie für die US-Botschaften und Konsulate weltweit, sagte der US-Präsident.

Mindestens sieben Menschen kamen durch die Schüsse bei der Parade zum Nationalfeiertag ums Leben, über 30 weitere wurden mit Schussverletzungen in Krankenhäusern behandelt. Nach einer mehrstündigen Suche nahm die Polizei den Verdächtigen fest.

Die Gewalttat dürfte die ohnehin hitzige Debatte über schärfere Waffengesetze weiter befeuern. Biden und seine Demokraten fordern seit Langem schärfere Waffengesetze. Weitreichende Reformen scheitern aber immer wieder am Widerstand der Republikaner im Kongress und am Einfluss der mächtigen Waffenlobbyorganisation NRA.