Dynamik neuer Unterstützungszusagen für Ukraine lässt nach

Die Dynamik neuer Unterstützungszusagen für die Ukraine lässt nach Erhebungen des deutschen Kiel Instituts für Weltwirtschaft nach.

Andere Länder stellten dem angegriffenen Land Waffen oder Finanzhilfen weiterhin nur sehr zeitverzögert bereit, die Unterstützung bleibe zudem deutlich hinter dem zurück, was zur Stabilisierung der Lage nötig wäre, bewertete heute der Forschungszentrumsdirektor am IfW Kiel, Christoph Trebesch, die Situation.

Trebesch leitet das Team, das den „Ukraine Support Tracker“ des Instituts erstellt. Die Datenbank erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von knapp 40 Ländern der Ukraine seit Kriegsbeginn zugesagt haben.

Große Lücke zwischen zugesagter und geleisteter Unterstützung

Im Zeitraum vom 8. Juni bis zum 1. Juli kamen laut IfW nur wenige neue Zusagen hinzu. Die größte neue Einzelzusage sei militärische Unterstützung durch Großbritannien im Umfang von 1,5 Milliarden Euro. Insgesamt seien mittlerweile Hilfszusagen von 80,7 Milliarden Euro erfasst.

Auffällig sei die große Lücke zwischen zugesagter und tatsächlich geleisteter Unterstützung. Sowohl bei militärischen als auch bei finanziellen Zusagen lägen die Leistungen unter dem, was die Ukraine laut eigener Einschätzung benötigt und was dem Land versprochen worden sei.

„Der Westen und insbesondere die EU sollte ein zentrales Planungsbüro für die Unterstützung der Ukraine einrichten, damit Zusagen für das Land koordiniert und damit für die Regierung in Kiew planbar werden“, schlug Trebesch vor.

„Derzeit dominiert ein nationales Vorgehen. Sowohl für die militärische als auch für ihre Haushaltsplanung ist die Regierung der Ukraine jedoch auf einen verlässlichen Zeitplan angewiesen, wann Unterstützung das Land erreicht.“