Proteste in Sarajevo gegen Teuerung

Tausende Bürgerinnen und Bürger haben gestern im Zentrum der bosnischen Hauptstadt Sarajevo gegen hohe Preise und gegen die angebliche Untätigkeit der Regierung demonstriert. Unter anderem verlangten sie die Streichung der Konsumsteuern auf Benzin und auf andere Güter, berichtete das Portal Oslobodjenje.ba. In Sprechchören beschimpften die Demonstrierenden die Verantwortlichen in der Politik als „Diebe“. Der Protest verlief friedlich.

Bosnien-Herzegowina erlebt derzeit wie andere europäische Länder eine starke Teuerungswelle, die der russische Angriffskrieg in der Ukraine antreibt. Viele Politikerinnen und Politiker gelten als korrupt. Zugleich leidet das Land an einer ineffizienten Regierungs- und Verwaltungsstruktur, die das Friedensabkommen nach dem Krieg in den 90ern geschaffen hat. Am 2. Oktober sind allgemeine Wahlen für die gesamt- und teilstaatlichen Institutionen, darunter die Parlamente, geplant.