Selenskyj: Universität in Charkiw von Rakete getroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland einen Raketenangriff auf die Pädagogische Universität der zweitgrößten Stadt Charkiw vor.

„Das charakterisiert die russische Invasion mit einer Genauigkeit von 100 Prozent. Wenn man definiert, was Barbarei ist, ist dieser Schlag am besten geeignet.“ Nur ein „Feind von Zivilisation und Menschlichkeit“ könne Raketen auf eine Universität abfeuern.

Durch Raketeneinschlag zerstörtes Universitätsgebäude in Charkiw
Reuters

In seiner abendlichen Videobotschaft lobte Selenskyj indes westliche Waffenlieferungen für die ukrainische Armee als enorme Unterstützung im Krieg gegen Russland. So besitze etwa die Artillerie, die die Ukraine von ihren Partnern erhalten habe, große Treffgenauigkeit.

Die ukrainische Armee zerstöre damit Depots und andere Ziele, die für die Logistik der Russen wichtig seien. „Und das reduziert das Offensivpotenzial der russischen Armee erheblich. Die Verluste der Besatzer werden mit jeder Woche zunehmen“, sagte Selenskyj.

Gouverneur: Noch immer Kämpfe in Luhansk

Die ostukrainische Region Luhansk wird nach Darstellung von Gouverneur Serhij Hajdaj noch nicht völlig von der russischen Armee kontrolliert. Die Kämpfe dauerten in der Region an, teilte er per Nachrichtendienst Telegram mit. Das russische Militär habe Verluste.

Die ukrainische Armee habe sich nur von jenen Positionen zurückgezogen, die nicht zu halten waren. Hajdaj warf den Angreifern vor, in der Region verbrannte Erde zu hinterlassen. Er gehe davon aus, dass die russische Armee von Luhansk aus eine Offensive gegen die Orte Bachmut und Slowjansk in der Region Donezk starten wolle.

Zivilisten sollen flüchten

Im Donezker Gebiet forderten die Behörden die Zivilbevölkerung vor diesem Hintergrund zur Flucht auf. „Russland hat das gesamte Gebiet von Donezk zu einem gefährlichen Hotspot auch für Zivilisten gemacht“, teilte Gouverneur Pawlo Kyrylenko mit.

Der Bürgermeister von Slowjansk, Wadym Ljach, kündigte an, Zivilisten sollten mit Bussen und Zügen in den Westen des Landes gebracht werden. „Kein Risiko eingehen! Packt zusammen!“, appellierte Ljach. Insgesamt seien seit Beginn der Kämpfe in Slowjansk 17 Menschen getötet und 67 verletzt worden.